Bereits zahlreiche Vergiftungen bei Flüchtlingen

 

KREIS MYK. Ein 16 Jahre alter Jugendlicher ist in Münster gestorben, weil er Knollenblätterpilze verzehrt hatte. Zahlreiche weitere Patienten sind derzeit ebenfalls bundesweit wegen einer akuten Pilzvergiftung in Behandlung. Auffällig häufig betroffen sind Flüchtlinge aus Syrien. „In ihrem Heimatland scheint es einen essbaren Pilz zu geben, der dem Knollenblätterpilz zum Verwechseln ähnlich sieht“, vermuten Ärzte der Medizinischen Hochschule Hannover. Die Kreisverwaltung Mayen-Koblenz  nimmt die aktuellen Vorfälle zum Anlass, um auf einen mehrsprachigen Flyer hinzuweisen, der die Gefahren der Knollenblätterpilze erklärt. Der Flyer wird derzeit an die kreisangehörigen Städte und Verbandsgemeinden sowie die bestehenden Flüchtlingsnetzwerke verteilt. Ebenso ist er beim Veterinäramt der Kreisverwaltung erhältlich.

Immer wieder verwechseln Pilzsammler Knollenblätterpilze mit Champignons. Das kann fatale Folgen haben, denn der Knollenblätterpilz ist einer der giftigsten heimischen Pilze. Er ist für rund 90 Prozent aller tödlichen Pilzvergiftungen verantwortlich. Besonders gefährlich sind der grüne Knollenblätterpilz, der spitzhütige Knollenblätterpilz und der Frühlingsknollenblätterpilz. Sie enthalten Amatoxine, die zu den gefährlichsten Giftstoffen überhaupt zählen und denen auch Kochen, Trocknen oder Wässern nichts anhaben kann. Das Gift wirkt erst mehrere Stunden nach dem Verzehr. Zunächst treten Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf. Nach ein bis zwei Tagen kann es zur Schädigung der Leber kommen, die von Blutgerinnungs- und Nierenfunktionsstörungen begleitet werden kann. Im schlimmsten Fall stellt die Leber ihre Funktion ein.

Den mehrsprachigen Flyer zum Knollenblätterpilz erhält man unter Email veterinaerdienst@kvmyk.de .

Datum der Meldung: 

23.09.2015