VG Weißenthurm zieht Bilanz: 592 Einsätze in 2020

Die Freiwillige Feuerwehr der Verbandsgemeinde (VG) Weißenthurm blickt auf ein außergewöhnliches Jahr zurück: 2020 stand auch für die Brandschützer in der VG ganz unter dem Zeichen der Corona-Pandemie und stellte die sechs Löschzüge und den Umweltzug, der eine Teileinheit des Gefahrenstoffzuges des Kreises Mayen-Koblenz ist, vor besondere Herausforderungen. „Die Feuerwehr musste in ihrer täglichen Arbeit umdenken“, erklärt Wehrleiter Arnd Lenarz in seiner Bilanz des vergangenen Jahres.

Zu insgesamt 592 Einsätzen rückten die rund 250 aktiven Feuerwehrleute in der VG Weißenthurm, darunter etwa 30 Frauen, im Jahr 2020 aus. Das sind 14 Einsätze mehr als 2019. Den höchsten Wert an Alarmierungen erreichte die VG-Feuerwehr 2018, als sie über 840 Mal gefordert war. Hilfe leisteten die Ehrenamtler im vergangenen Jahr nicht nur bei Bränden, sondern auch unter anderem bei Verkehrsunfällen, Ölspuren oder sonstigen Hilfeleistungen wie beispielsweise Türöffnungen. „2020 gab es wegen der anhaltenden Trockenheit eine größere Serie von Wald- und Vegetationsbränden im Bereich Bassenheim“, berichtet Lenarz. Nur den frühzeitigen Meldungen und dem schlagkräftigen Eingreifen der Feuerwehr sei es zu verdanken, dass es nicht zu mehreren Großbränden gekommen ist.

Besonders beansprucht waren die VG-Feuerwehrleute vom Brand eines großen Strohballenlagers am Heinrichshof, der über mehrere Tage ging: „Das war eine echte Herausforderung“, erinnert sich der Wehrleiter. Herausragende Einsätze für die ehrenamtlichen Brandschützer waren zudem das Feuer in einem größeren Lager beim Weißenthurmer Wohnpark Nette und in der Netto-Filiale in der Rheinstadt. Außerdem löschten die Feuerwehrleute einen Scheunenbrand in Bassenheim und hatten mehrere Einsätze in Verbindung mit Heimrauchmeldern. „Die kleinen Geräte sind nicht hoch genug zu schätzen, sie retten Menschenleben, weil frühzeitig gewarnt wird“, betont der erfahrene Feuerwehrmann.

Auch bei mehreren Verkehrsunfällen halfen die Freiwilligen Feuerwehren der VG, befreiten in Fahrzeugen eingeklemmte Personen. „Und wir haben die Polizei unterstützt, als mehrere Geldautomaten gesprengt wurden“, sagt Lenarz. Im Rahmen der knapp 600 Einsätze im vergangenen Jahr wurden 45 Personen verletzt, neun kamen zu Tode.

Um die Einsatzbereitschaft der VG-Feuerwehreinheiten unter Corona-Bedingungen aufrecht zu erhalten, mussten praktikable Lösungen gefunden werden. „Vor allem Abstand halten ist bei Übungen schwer zu bewerkstelligen“, erläutert Lenarz. Lange Zeit konnte gar kein praktischer Übungsbetrieb stattfinden, später nur in Kleingruppen. „Die praktischen Übungen sind für uns aber entscheidend, jeder Handgriff muss sitzen“, erklärt der Wehrführer. Den Brandschützern habe die Möglichkeit gefehlt, Taktiken und Handhabungen im kompletten Löschzug zu üben: „In Kleingruppen ist das viel schwieriger“.

Auch die üblichen Weiterqualifizierungen, an denen jedes einzelne Feuerwehrmitglied unter normalen Bedingungen ständig teilnimmt, um den Schutz der Bürgerschaft rund um die Uhr gewährleisten zu können, waren nur begrenzt möglich. „Trotz aller widrigen Umstände waren die Löschzüge aber jederzeit uneingeschränkt einsatzbereit“, betont Lenarz. Inzwischen hat sich die Situation entspannt.

Für die VG ist entscheidend, dass die Brandschützer auf modernste Ausstattung zurückgreifen können. „Rat und Verwaltung investieren hohe Summen, um sicherzustellen, dass die Ausrüstung unserer Feuerwehr auf einem qualitativ hochwertigen Stand bleibt“, erklärte Bürgermeister Thomas Przybylla und sprach den Feuerwehrleuten Dank und Anerkennung für ihr Engagement insbesondere unter Corona-Bedingungen aus. In der zweiten Jahreshälfte, so die Hoffnung der Feuerwehr, dürfte sich die Pandemie-Lage so weit stabilisieren, dass Übungen und Ausbildung wieder entspannter durchgeführt werden können.

Pressemitteilung der Verbandsgemeinde Weißenthurm / Foto: Detlef Schneider

 

Datum der Meldung: 

23.06.2021

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